Nachdem wir in den ersten Wochen zwar regelmäßig in touristischen Gebieten waren, dabei aber immer den Eindruck hatten, dass der Trubel überschaubar war, haben wir schnell gemerkt, dass es an der Pazifikküste teilweise ganz anders zugeht. Von Monteverde aus kommend, stoppten wir zunächst an der Brücke bei Tarcoles, um die dortigen Krokodile anzuschauen. Man merkt recht schnell, dass dies nicht Natur pur, sondern eher für die Touristen angefütterte Show ist. Ja, es ist interessant, zuverlässig Krokodile sehen zu können. Aber mehr als einen kurzen Stopp war es uns nicht wert.

Die weitere Fahrt an der Pazifikküste entlang wechselte zwischen herrlichen Blicken auf das Meer und die Küste einerseits, sowie Touristenzentren mit Hotels und Freizeitangeboten im Überfluss andererseits. Aber an den eher ruhigeren Aussichtspunkten konnten wir häufiger die prächtigen Aras sehen, die an der Pazifikküste beheimatet sind.

Recht spontan entschieden wir uns den Manuel Antonius Nationalpark noch an diesem Tag anzusteuern. Nicht ganz einfach, denn einerseits muss man die Tickets vorher Online gebucht haben (was wir in diesem Fall nicht getan hatten), andererseits wird man schon recht früh in einer für Costa Rica ungewöhnlichen Dreistigkeit an der Straße abgepasst. Allerlei Männer versuchten uns Parkplätze zu verkaufen, geführte Touren anzudrehen und haben uns sogar frech angelogen, indem sie behaupteten, es gäbe für heute keine Tickets mehr. Wir drehten erst einmal um und fragten beim Hotel Costal Verde nach. Die Leute dort an der Rezeption waren sehr hilfsbereit und freundlich. Sie gaben uns W-LAN Zugang, so dass wir doch noch Online spontan Tickets kaufen konnten und gaben uns einen Tipp fürs Parken. Wir fuhren dann an den ganzen aufdringlichen Verkäufern vorbei, bis dicht vor den Eingang und parkten nur wenige Meter vom Eingang beim Restaurante Donde Alex. Von hier aus war der Spießrutenlauf durch die zahlreichen Guides und Nippes Verkäufer nur noch kurz. Da wir für einige Tage später im Corcovado Nationalpark schon eine längere Tour mit Führer gebucht hatten, wollten wir hier nur auf eigene Faust einen Spaziergang machen.

Nachdem wir es endlich in den Park geschafft hatten, waren wir dann doch überrascht, dass viel weniger los war, als befürchtet. Und der Park ist in der Tat nicht nur landschaftlich schön, mit seinen Buchten und herrlichen Stränden. Wir sahen auch zahlreiche Tiere, nachdem wir erst einmal etwas tiefer im Nationalpark waren. Es begann mit verschiedene Krabbenarten, darunter die „Blue Jeans Crabs“, die wirklich so aussahen, als hätten sie Jeans an. Weiter ging es mit verschiedenen Echsen, Waschbären, Brüllaffen, Kapuzineräffchen und Spider Monkeys. Die Kapuzineräffchen kamen bis auf wenige Schritte an uns heran. Auch ein Faultier gesellte sich dann noch zu den Tiererlebnissen dazu.

Im nahegelegenen Quepos zu übernachten war für uns keine Option, dafür ist uns der Ort zu trubelig. Uns verschlug es zum Übernachten nach Matapalo, ein verschlafenes kleines Nest an einem riesigen, wunderschönen Strand. Im Casa Aba wurden wir von Juan Carlos, dem sehr netten und hilfsbereiten Manager des Anwesens, begrüßt. Das Faultier Georg konnten wir jeden Tag auf dem Baum beim Nichtstun beobachten, zahlreiche Echsen, Aras und Truthahn-Geier waren täglich zu sehen. Der Weg zum traumhaften Strand war kurz, der Pool nett und gepflegt, so dass wir uns hier rundherum wohl gefühlt haben. Den Tag verbrachten wir mit Strandspaziergängen und dem Spiel mit den großen Wellen, die ans Ufer schlugen. Ein schöner Ort um zu entspannen und herunterzufahren.

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In einer knappen halben Stunde kann man den Nauyaka Wasserfall besuchen, was wir bei unserer Weiterfahrt auch taten. Vom Parkplatz aus sind es noch vier Kilometer bergauf zu laufen, was bei der Schwüle und der Hitze sehr anstrengend war. Alternativ kann man sich mit dem Pferd oder einem „Taxi“ hinbringen lassen. Der Weg dorthin gehört nicht zu den schönsten in Costa Rica, so dass man sich gut überlegen sollte, ob es einem nicht doch der Aufpreis wert ist, sich die eine Stunde zu Fuß zu sparen. Der Wasserfall selbst ist sehr schön, der Pool vor dem unteren Wasserfall lädt zu einem angenehm erfrischenden Bad ein. Sehr willkommen nach einer verschwitzten Stunde entlang der matschigen Schotterpiste durch den Wald.

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Abenteuerlich wurde es dann auf der Weiterfahrt nach Drake Bay – doch davon mehr im nächsten Blog.

Zwischen Trubel und Abgeschiedenheit – Pazifikküste rund um Quepos

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